Seit Apple mit seinen AirPods der ersten Generation 2016 die Ära der kabellosen Kopfhörer einläutete, hat sich auf dem Markt einiges getan. Samsung, Sony & Co. zogen mit Alternativen nach und natürlich entwickelten sich die Earbuds weiter. Inzwischen gibt es die kleinen Ohrstöpsel in verschiedenen Größen, mit aktiver Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancelling, ANC), die Umgebungsgeräusche herausfiltert, kabellosem Ladecase sowie der Pass-Through-Technologie, die Umgebungsgeräusche erkennt und dem Hörer durchlässt. Und es gibt sie mit den verschiedensten Funktionen zwischen 30 und 300 Euro. Zeit, sich eine Übersicht der verschiedenen Modelle aus den unterschiedlichen Preiskategorien zu verschaffen, um zu entscheiden, welche Earbuds die richtigen für Sie sind.
Kosteten die ersten AirPods noch weit über 100 Euro, bekommen Interessenten Einsteiger-Earbuds 2022 bereits unter 50 Euro. Natürlich dürfen Käufer nicht die Klangqualität von Premium-Kopfhörern erwarten und auch die aktive Geräuschunterdrückung bieten kabellose Kopfhörer unter 50 Euro nicht. Wer aber nur ab und an Musik hört, kann schon unter 50 Euro passable Earbuds finden.
Bis zu 35 Std. mit Ladecase
Für vergleichsweise kleines Geld bieten die Soundcore Life A1 eine ganze Menge. Das sind zum einen mehrere Passformen, damit die Earbuds in große wie kleine Ohren passen und etwas ungewöhnlich für den Preis: Ein Ladecase, das sich kabellos aufladen lässt. Alternativ verbinden Sie es mit einem USB-C-Ladegerät. Apropos Ladecase: Der Hersteller gibt an, dass der Akku der Kopfhörer inklusive vollgeladenem Ladecase für 35 Stunden Hörgenuss reicht. Am Stück halten nur die Kopfhörer laut Hersteller neun Stunden durch.
Natürlich sind die Herstellerangaben mit Vorsicht zu genießen, aber selbst wenn die Ohrstöpsel "nur" acht Stunden halten, ist das für einen Preis von 50 Euro ein guter Wert. Daneben sind die IPX 7 zertifiziert was bedeutet, dass sie bei kurzem Untertauchen wasserdicht sind. Regen stört die Ohrstöpsel also nicht, schwimmen sollten Sie mit ihnen trotzdem nicht! Schön: Die Kopfhörer bieten drei EQ-Modi. Bassfanatiker erfreut der Bassmodus, wer gerne Podcasts und Hörbüchern lauscht, setzt auf einen Modus, der Stimmen hervorhebt und für den alltäglichen Musikgenuss bietet sich der Standard-Modus an.
Bis zu 15 Std. mit Ladecase
Alternativ bieten sich auch die JVC Gumy mini für preisbewusste Käufer an. Im Vergleich zu den Soundcore-Kopfhörern sind die leider nur IPX 4 zertifiziert und damit gegen Spritzwasser geschützt. Kurzes Untertauchen überleben die Ohrstöpsel nicht. Auch die Akkulaufzeit fällt geringer aus: Laut Hersteller spielen die Earbuds bis zu sechs Stunden Musik am Stück ab. Das mitgelieferte Ladecase spendiert weitere neun Stunden hinzu. Kabellos lässt sich das Ladecase übrigens auch nicht aufladen. Auch hier haben die Soundcore Life A1 die Nase vorn. Ebenso bei der Passform, denn größere beziehungsweise kleine Silikonpads für die Ohren liefert JVC bei seinen Gummy mini nicht mit – dafür kosten sie aber eben auch circa 15 Euro weniger als die Soundcore-Kopfhörer.
Unter 100 Euro haben Käufer die Wahl: Entweder sie setzen auf die aktive Geräuschunterdrückung. Dann sind die Samsung Galaxy Buds 2 die richtigen Kopfhörer für Sie. Oder sie entscheiden sich für Earbuds mit Pass-Through-Technologie. Die ermöglicht den Kopfhörern bestimmte Geräusche wie menschliche Stimmen durchzulassen, damit ihr Hörer trotz Musik oder Podcast auf den Ohren noch seine Mitmenschen wahrnimmt. Dann sind die Jabra Elite 3 eventuell die bessere Wahl.
Bis zu 28 Std. mit Ladecase
IP 55 – Staub- und Spritzwassergeschützt
Für knapp 80 Euro sollten Käufer mehr erwarten dürfen, also für 50-Euro-Earbuds, darf man meinen. Verglichen mit den Soundcore Life A1 sprechen die technischen Spezifikationen der Jabra Elite 3 aber eine andere Sprache. Bei der Akkulaufzeit unterliegen die Earbuds von Jabra den günstigeren Soundcore-Kopfhörern. Laut Hersteller spielen sie maximal sieben Stunden Musik am Stück ab. Das Ladecase spendiert dazu noch Strom für 21 weitere Stunden Hörgenuss. Leider lässt sich das Ladeetui aber nicht kabellos laden.
Schön: Jabra liefert ebenfalls mehrere Silikonpads mit seinen Kopfhörern aus, sodass sie in jedem Ohr einen sicheren Halt finden. Besonders macht die Jabra Elite 3 die Hear-Through-Technologie. Dadurch erfassen die integrierten Mikrofone der Earbuds Umgebungsgeräusche und leiten sie an den Hörer weiter. Bassfans macht dabei die Sound+-App von Jabra glücklich. Darüber können verschiedene Soundmodi eingestellt werden, um etwa kräftigere Bässe klingen zu lassen.
Bis zu 20 Std. mit Ladecase
IPX 2 – mäßiger Schutz gegen Spritzwasser
Ja, aber nur bei Samsung-Geräten
Erstmals im Vergleich glänzen Earbuds mit aktiver Geräuschunterdrückung (ANC). Die ist bei den Galaxy Buds 2 an Bord. Sie eignen sich besonders für Samsung-Nutzer, weil sie bei Samsung-Geräten durch Mehrfachverbindungen glänzen. Nutzen Sie beispielsweise Galaxy-Smartphone und Tablet, können Sie problemlos zwischen den Geräten wechseln, ohne die Kopfhörer ständig neu verbinden zu müssen. Schade: Dieses praktische Feature funktioniert nicht, wenn Sie beispielsweise ein Apple-Smartphone und ein Samsung-Tablet benutzen. Natürlich liefert Samsung seine Galaxy Buds 2 mit verschiedenen Silikonpads aus, sodass sie in jedes Ohr bequem passen.
Die Akkulaufzeit ist laut Hersteller aber etwas schwächer als bei den Jabra Elite 3. Fünf Stunden spielen die Samsung Galaxy Buds 2 ab, inklusive Ladecase sind 15 weitere Stunden drin. Allerdings gilt diese Dauer, wenn die aktive Geräuschunterdrückung aktiviert ist. Wer darauf verzichten kann, spart Strom und kann länger Musik hören oder Podcasts lauschen. Außerdem können Hörer bis zu sechs Equalizer-Modi auswählen, etwa wenn sie mehr Bass hören möchten. Zugegeben: Ganz fair ist der Vergleich mit den Jabra Elite 3 nicht, denn die unverbindliche Preisempfehlung der Galaxy Buds 2 beträgt etwa 150 Euro. Viele Händler bieten sie allerdings weit unter 100 Euro an.
Unter 150 Euro dürfen Käufer neben einer exzellenten Klangqualität auch die aktive Geräuschunterdrückung erwarten. Einzige Ausnahme sind Apple-Jünger. Die greifen unter 150 Euro zu den AirPods der zweiten Generation. Die bieten weder Pass-Through-Technologie noch die aktive Geräuschunterdrückung.
Bis zu 27 Std. mit Ladecase
Sennheiser ist seit geraumer Zeit einer der beliebtesten Premiumhersteller für Audiogeräte. Kein Wunder also, dass der Hersteller mit Hauptsitz in Hannover auf dem Markt der Earbuds kräftig mitmischt. Unter 150 Euro ergattern Käufer die Sennheiser CX Plus . Leider lassen die ein wichtiges Komfortfeature vermissen: die Mehrfachverbindung, die Apple- und Samsung-Nutzern bei ihren Earbuds genießen dürfen, wenn sie die Smartphone, Tablet & Co. vom selben Hersteller nutzen.
Dafür bieten die Sennheiser CX Plus eine aktive Geräuschunterdrückung. Über die Equalizer-App von Sennheiser können Hörer Höhen und Tiefen sowie den Bass regulieren. Das mitgelieferte Ladecase kann leider nicht kabellos geladen werden und bezieht seinen Saft über eine USB-C-Buchse. Der Akku hält laut Hersteller – inklusive Ladecase – 24 Stunden durch. Für den Preis fast schon selbstverständlich: Natürlich liefert Sennheiser seine Kopfhörer mit verschiedenen Silikonpads aus, damit sie in alle Ohren passen.
Bis zu 20 Std. mit Ladecase
Auch Tech-Riese Amazon hat hauseigene Earbuds im Angebot. Erst im März 2022 kamen die Echo Buds der zweiten Generation auf den Markt. Ihnen soll das Kunststück gelingen, Premium-Kopfhörer zum vertretbaren Preis zu sein. Im stern-Test der Echo Buds gelang das nur bedingt. Zwar überzeugten Klangqualität und aktive Geräuschunterdrückung, die war aber deutlich zu hören, als keine Musik lief. Bei der Handhabe gab es ebenfalls Abstriche zu verzeichnen. Zwar liefert Amazon verschiedene Passformen mit, die an den Ohrstöpseln zu befestigen, gestaltete sich aber fummelig.
Beim Ladecase haben Käufer die Wahl: Entweder sie greifen zur günstigen 120-Euro-Variante und laden sie per USB-C auf oder sie investieren 20 Euro mehr und dürfen es kabellos aufladen. Der Akku hielt übrigens fünf Stunden durch, plus Ladecase kommen die Echo Buds auf insgesamt 15 Stunden. Wie für Amazon üblich, harmonieren die Earbuds natürlich mit Alexa, wenn sie mit der entsprechenden App gekoppelt sind.
Unter 200 Euro erwartet Käufer eine exzellente Klangqualität gepaart mit Feinheiten wie aktiver Geräuschunterdrückung. Dann jedenfalls, wenn sie nicht auf Apple setzen. Die AirPods der dritten Generation lassen das beliebte Feature vermissen – wohl damit es noch einen guten Grund gibt, die AirPods Pro zu kaufen.
Bis zu 30 Std. mit Ladecase
2021 stellte Apple die dritte Generation seiner AirPods vor. Im Vergleich zu den beiden vorangegangen Modellen änderte das Unternehmen aus Cupertino (US-Bundestaat Kalifornien) das Design maßgeblich. Die dritte Generation der Apple-Earbuds ähnelt nunmehr der Pro-Version. Wie soll es anders sein: Alle Funktionen der deutlich teureren AirPods Pro bietet die dritte Generation der normalen Apple-Earbuds aber nicht. So lassen die neuen AirPods die unterschiedlich großen Silikonpads vermissen, mit denen der Träger die Ohrstöpsel an seine Größe anpassen kann. Im stern-Test überzeugten die AirPods 3 trotzdem mit einem angenehmen Tragekomfort. Außerdem bieten die AirPods keine aktive Geräuschunterdrückung und auch keinen Pass-Through-Modus, der Umgebungsgeräusche wie Stimmen herausfiltert und an den Träger weitergibt. Dafür feilte Apple an anderen Stellen.
So verbesserte sich der Sound im Vergleich zum Vorgängermodell erheblich und die AirPods bieten nun erstmals Spatial Audio. Die Technologie erzeugt einen Raumklang – jedenfalls dann, wenn die Musik oder der Podcast entsprechend abgemischt wurde. Dabei spielen die AirPods laut Hersteller sechs Stunden Musik am Stück ab. Im Ladecase verbergen sich laut Apple vier weitere Vollladungen der Kopfhörer, sodass sie inklusive Ladecase 30 Stunden Musik- oder Podcastgenuss bieten. Schön: Wer ein kabelloses Ladegerät hat, kann das Ladecase damit aufladen. Und natürlich erkennen die AirPods 3 auch den automatischen Wechsel von Geräten – jedenfalls dann, wenn es Apple-Gerätschaften mit aktueller Software sind.
Bis zu 18 Std. mit Ladecase
Anfang 2021 brachte Premium-Hersteller Bose seine Earbuds Quiet Comfort auf den Markt. Die unverbindliche Preisempfehlung der Ohrstöpsel betrug damals 279 Euro, inzwischen kosten die Earbuds aber unter 200 Euro. Laut Hersteller hält ihr Akku bis zu sechs Stunden am Stück durch. Das Ladecase spendiert den Ohrstöpseln dazu Strom für zwölf weitere Stunden. Schön: Dank Schnellladefunktion lädt das Case die Bose Quiet Comfort nach nur 15 Minuten so schnell auf, dass laut Hersteller zwei Stunden Hörgenuss drin sind.
Außerdem lässt sich das Ladeetui kabellos aufladen. Dazu liefert Bose drei verschiedene Silikonpads, um die Earbuds der eigenen Ohrgröße anzupassen. Dazu bieten Sie eine aktive Geräuschunterdrückung, die Umgebungsgeräusche herausfiltert. Die Kopfhörer arbeiten natürlich mit iOS- und Android-Geräten zusammen. Die Einrichtung gelingt über die Bose-App. Dort können Sie übrigens auch verschiedene EQ-Modi auswählen und Gesten – wie die Aktivierung der aktiven Geräuschunterdrückung – konfigurieren.
Spielt Geld keine Rolle, dürfen Käufer von Earbuds alles erwarten, was der Stand der Technik zu bieten hat. Und das ist eine exzellente Klangqualität gepaart mit ordentlicher Akkuleistung, Pass-Through-Technologie und aktiver Geräuschunterdrückung.
Bis zu 24 Std. mit Ladecase
Die Apple AirPods Pro sind die Premium-Kopfhörer von Apple. Sie bieten fast alles, was sich Käufer von Earbuds wünschen. Insgesamt liefert Apple drei Größen von Silikonpads mit, damit die AirPods Pro in jedem Ohr einen sicheren Halt finden. Daneben bieten sie eine aktive Geräuschunterdrückung. Das haben sonst nur die Over-Ear-Kopfhörer AirPods Max aus der Produktfamilie. Ist der "Transparenzmodus" aktiviert, lassen die AirPods Pro außerdem Umgebungsgeräusche wie Stimmen anderer Menschen durch. Leider sind sie aber nur vor Spritzwasser geschützt. Schwimmen wollen Sie mit den AirPods Pro also auf keinen Fall, kurzzeitiges Untertauchen überleben sie ebenfalls nicht.
Natürlich lässt sich das Ladecase kabellos aufladen. Apple verspricht, dass das eine Akkuleistung von 24 Stunden Hörgenuss bietet. Im stern-Test hielten AirPods Pro viereinhalb Stunden mit eingeschalteter Geräuschunterdrückung durch. Schön: Dank Schnellladefunktion tanken die AirPods Pro in nur fünf Minuten genug Strom, um sie eine Stunde zu nutzen. Natürlich erkennen die Kopfhörer auch, wenn der Träger sein Apple-Gerät wechselt und schalten entsprechend auf das Gerät, das gerade in Benutzung ist.
Bis zu 24 Std. mit Ladecase
Die Sony WF-1000XM4 gehören zu den vier besten Earbuds in Stiftung Warentests Kopfhörertest 2021. Entsprechend haben sich die Premium-Kopfhörer von Sony einen Platz im Vergleich der Earbuds gesichert. Besonders hoben die Tester seine Akkuleistung hervor. Die Sony WF-1000XM4 hielten ganze neun Stunden durch – Bestwert. Über das Ladecase kommen laut Hersteller 24 weitere Stunden hinzu. Das bietet – wie das Case der AirPods Pro – eine Schnellladefunktion, die es schafft, den Kopfhörern in fünf Minuten Saft für eine Stunde Musikgenuss einzuflößen. Wer das möchte, lädt das Ladeetui der WF-1000XM4 kabellos auf.
Natürlich bieten die Sony-Kopfhörer auch eine aktive Geräuschunterdrückung. Schalten Träger hingen den Umgebungsgeräuschmodus ein, lassen die Earbuds seinen Träger an der Umwelt teilhaben. Natürlich liefert Sony bei seinen WF-1000XM4 unterschiedlich große Silikonpads mit. Untertauchen wollen Sie mit den Earbuds aber nicht. Sie sind IPX 4 zertifiziert und entsprechend nur gegen Spritzwasser geschützt. Per App richten Sie die Kopfhörer ein und wählen verschiedene Soundmodi aus. Laut Hersteller harmonieren die WF-1000XM4 außerdem mit Siri, Google Assistent und Alexa.
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