Die mobile Lautsprecherlandschaft ist mittlerweile prall gefüllt. Der Groove gehört immerhin zu den Outdoor-Varianten, die gleichermassen auch kompakt ausfällt. Dennoch hält das Modell einiges aus. Nun hat Tronsmart den Groove 2 offiziell als Nachfolger in den Handel gebracht. Wir haben uns das Modell genauer „angehört“ und verraten euch, ob er als Outdoor-Modell auch tatsächlich etwas taugt.
Eins muss man auch dem Tronsmart Groove 2 lassen: Er ist unheimlich stabil und für seine Grösse auch sehr schwer. Die Knöpfe für die Bedienung sind oben drauf angeordnet und im Vergleich recht gross platziert. Hinten findet sich eine wasserdichte Gummiklappe, wo ihr die Anschlüsse fürs Aufladen, Klinke und SD-Karte finden könnt. Allerdings finden wir den Klinkenanschluss etwas ungünstig platziert, da er direkt am Ende der Lasche vom Rand liegt und so eventuell nicht jeder Klinkenstöpsel seinen Platz finden könnte.
Insgesamt fühlt sich der Tronsmart Groove 2 im Test sehr hochwertig an. Man hat das Gefühl das dickste Stück Plastik in der Hand zu halten, das man je gesehen hat. Auch der grosse grobe Plastikhaken oben Links erscheint überaus stabil. Besonders interessant ist der Boden des Outdoor-Lautsprechers, wo ihr ein Gewinde findet, um den Speaker auch auf entsprechenden Vorrichtungen montieren zu können. Zudem ist der Lautsprecher nach IPX7 vor eindringendem Wasser geschützt. Einen kleinen Regenguss kann er also überstehen.
Sehr schlecht hingegen empfinden wir die Druckknöpfe auf der Oberseite, die zwar wie erwähnt schön gross sind, aber der Druckpunkt ist eigentlich nicht existent. Sie fühlen sich nach nichts an und man muss einfach beim Drücken hoffen, dass etwas passiert. Das ist zwar jetzt kein Indiz dafür, dass es sich billig anfühlt, aber die Haptik der Knöpfe ist einfach nicht gut gewählt.
Die Hardware liest sich im Vergleich zum Vorgänger übrigens sehr passabel. So hat der Hersteller an allen Stellen ordentlich aufgerüstet. Besonderes Augenmerk verdient natürlich das Bluetooth 5.3 Upgrade. Zudem wurde der Treiber überarbeitet und der passive Subwoofer hinten steht etwas weiter heraus und ist ebenfalls etwas grösser geworden. In den Rahmen des Frontlautsprechers sind übrigens wie beim Tronsmart T7 auch, LED-Lampen eingebaut. Diese sehen wirklich cool aus, haben aber ein ziemliches Problem, sie saugen enorm am Akku, aber dazu später mehr.
Kurzüberblick der technischen Daten
Schwach hingegen ist der Klang des Lautsprechers. Dynamik ist nahezu nicht vorhanden, genauso wie der Bass. Jetzt kann man das natürlich auf die Grösse schieben, doch es gibt Lautsprecher wie der Tribit Stormbox Micro hat bei weitem mehr Tiefe zu bieten und auch einen weitaus dynamischeren Klang. Der Groove 2 hält hier nicht einmal Ansatzweise mit. Die klirrenden Höhen dominieren einfach alles und schneiden enorm in die Mitten. Erst dachte ich, diese wären ebenfalls nicht vorhanden, aber sie sind durchaus da, wenn auch nicht gut zu hören. Insgesamt macht der Klang einen sehr schwachen Eindruck und ich würde den Lautsprecher jedenfalls nicht an einem See oder Strand nutzen, wo viele Menschen rumlaufen.
Ein nettes Features ist übrigens der Dual-Pairing-Modus, den ich aber aufgrund eines fehlenden zweiten Modells nicht ausprobieren konnte. So ist es eben möglich zwei der Lautsprecher als Stereo-Paar miteinander zu verbinden. Auch gefällt mir der Einsatz von SD-Karten im Gerät, um Musik auch ohne Bluetooth oder Klinke „on the go“ abspielen zu können.
Der Hersteller gibt eine Akkulaufzeit von bis zu 18 Stunden an, was extrem optimistisch gedacht ist. Diese erreichten wir zu keinem Zeitpunkt. Maximal schafften wir ungefähr 14 Stunden, aber dann durfte die LED-Beleuchtung im Frontlautsprecher nicht aktiv sein. Mit Lichter-Show wurde es dann ganz schnell weniger und wir kamen gerade einmal auf 10 Stunden Akkulaufzeit was in Anbetracht der genannten 18 Stunden schon enorm wenig ist.
Auf der anderen Seite sieht die Beleuchtung ja durchaus schick aus und kann auch mit tollen Lichtmustern punkten, die nach dem Bass der Lieder zu tanzen scheinen, sofern man überhaupt einen Bass wahrnehmen kann. Aber dieses Schauspiel, auf das man sich sowieso nicht konzentriert, verbraucht derart monströs Akkulaufleistung, dass ihr es von vornherein deaktivieren solltet. Sonst könnt ihr den Lautsprecher bei regem Gebrauch jeden Tag an die Steckdose stecken.
Es ist zwar schön einen stabilen Lautsprecher für Outdoor-Zwecke zu haben, dennoch sollte der Klang nicht all zu viel leiden. Die Tribit Stormbox Micro ist ebenfalls klein, sehr robust und bietet einen deutlich besseren Sound. Dem Tronsmart Groove 2 fehlt es nicht nur an Bass, sondern auch die Mitten leiden extrem unter den viel zu scharfen Höhen. Schade, denn eigentlich kenne ich das erste Groove-Modell, dass ich klanglich attraktiver fand, auch wenn der Vorgänger schon keine Bäume ausreissen konnte.
Immerhin ist der Preis mit rund 36 Euro bzw. Schweizer Franken für den Tronsmart Groove 2 schon recht niedrig. Eine Empfehlung spreche ich an dieser Stelle aber definitiv nicht aus. Da gibt es eben deutlich bessere Alternativen. Ich empfehle auch mindestens 10 Euro oder Schweizer Franken draufzulegen und eine andere Marke in Betracht zu ziehen. Eben jenen vorgeschlagenen Tribit-Speaker.
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